Samstag, 20. April 2013

Nikon AF-S 24-70mm f/2.8 Review

Nachdem ich das Nikon 24-70 (Amazon) nun seit einiger Zeit habe, möchte ich mein Review dazu schreiben. Ich werde hier wieder eher auf meinen subjektiven Eindruck zur Anwendung usw. eingehen denn technische Reviews gibt es schon genug und ich bin einfach kein Pixelpeeper.

Details gibt es zum Beispiel hier:
http://www.cameralabs.com/reviews/Nikon_Nikkor_AF-S_24-70mm_f2-8G_ED/
http://www.photozone.de/reviews/236-nikkor-af-s-24-70mm-f28g-ed-review--test-report

Ich verwende das Objektiv an der D800 und daran ist es einfach ein Traum. Ich habe zwar immer noch eine leichte Tendenz zu Fixbrennweiten aber im Vergleich zum Tamron 28-75 ist das Nikon doch deutlich mehr auf der Kamera. Ich hatte vorher meist das 50mm als Immerdrauf und dann das Tamron wenn ich eben flexibler sein wollte. Das 24-70 hat das 50mm sehr schnell verdrängt und auch wenn ich es immer wieder gerne nutze ist nun per default das 24-70 montiert.

Die Bildqualität ist, meiner Meinung nach, über jeden Zweifel erhaben. Auch mit Offenblende ist es schon wunderbar scharf und ab Blende 4 gibt es eigentlich nur noch mehr Tiefenschärfe. Die Farbwiedergabe ist sehr natürlich und ich habe es bisher erst einmal geschafft CA zu produzieren - hier muss ich zugeben, dass ich sehr weitwinkelig und sehr nahe an einer Blüte dran war die dann am Rand einen blauen Farbsaum hatte. Flare ist sehr schwer zu erzeugen - zumindest wenn man die Gegenlichtblende verwendet - ich habe es wirklich versucht ;)

Der absolute Traum ist der Autofokus! Ich hatte ja noch nicht so viele Linsen und auch nichts in dieser Preisklasse aber die Geschwindigkeit dieses AF zu überbieten ist auf jeden Fall eine Herausforderung. Ich verwende üblicherweise den Single Fokus mit einem Fokuspunkt aktiv und dabei ist es geradezu lächerlich wie schnell der Punkt scharf steht. Hier hilft natürlich auch das sehr gute AF System der D800 mit das auch bei schlechten Lichtverhältnissen noch punktgenau arbeitet aber anfahren muss den Punkt immer noch das Objektiv. Wer das noch nie gesehen hat dem empfehle ich einen Blick hier: http://youtu.be/2pH04J5gUzI

Im Continuos Mode kann man sich darauf verlassen, dass der ausgewählte Punkt wirklich im Fokus gehalten wird. Ich gebe zu, dass ich jetzt nicht Tennisbälle im Flug anvisiert habe aber ich denke auch das würde funktionieren. Es macht wirklich Spaß sich absolut keine Gedanken darüber machen zu müssen ob der AF mitkommt - er ist einfach auf den Punkt.

Etwas schmerzhaft ist nun nur immer der Wechsel auf das Tamron 70-200 f/2.8. Ich mag das Objektiv wegen seiner Abbildungsleistung aber der AF ist langsam. Wenn man nun das 24-70 gewohnt ist und dann das Tele ansetzt ist das schon fast schmerzhaft. Man arrangiert sich damit denn das Nikon 70-200 kostet eben um die 1800€. Mir war der langsame AF auch beim Kauf des Tamron bereits bewusst aber über Kurz oder Lang - eher Lang - wird es nun sicher ausgetauscht.


Der Brennweitenbereich ist an einem FX-Body der klassische Standardzoombereich. Man mag ja für manche Motive mehr Weitwinkel brauchen aber die 24mm sind schon sehr gut und man kommt im Normalfall aus. Mein Bedürfnis nach einem UWW hält sich auf jeden Fall in sehr engen Grenzen. An einem DX-Body sieht die Sache schon anders aus denn dann sind es eben gleich 36mm am kurzen Ende was zwar eine angenehme Brennweite ist aber so wirklich Weitwinkel hat man eben nicht. Die 70 am langen Ende sind ausreichend, den Unterschied auf die 75 des Tamron merkt man eigentlich nicht wirklich. 70mm ist zwar sicher oft zu kurz aber wenn man eine durchgängige Blende 2.8 will dann gibt es eben kein Superzoom und man Wechselt dann auf das 70-200. Eventuell bekomme ich irgendwann noch das 24-120 f/4 - einfach um im Reiseusecase nur ein Objektiv mitzunehmen aber das hat so überhaupt keine Priorität...

Ein Punkt der nicht zu vernachlässigen ist, ist das Gewicht. Das 24-70 bring ~900 Gramm auf die Wage und mit dem Gewicht der D800 ist das schon eine Größe die man einfach merkt. Ich habe mal versucht ein Bild von mir und meiner Freundin zu machen - Hand ausgestreckt und so gezielt - aber davon möchte ich wirklich abraten ;) Mit einer Point and Shoot geht das super aber diese Kombo kommt auf knapp 2kg und das ist suboptimal.

Trotzdem liegt die D800 mit diesem Objektiv perfekt in der Hand und ist in keinster Weise kopflastig. Ich mag durchaus etwas in der Hand haben beim Fotografieren und das Gewicht sorgt in normaler Fotohaltung auch für mehr Stabilität. Um den Hals wollte ich es nicht tragen aber das fand ich schon immer unangenehm - am Blackrapid ist das Gewicht mehr oder weniger egal.

Mit angesetzter Sonnenblende ist das Objektiv durchaus imposant. Das hat den Vorteil, dass gerade in der Stadt die Leute gleich mal stehen bleiben um ja nicht ins Bild zu laufen oder einem Platz machen weil man ja sicher professionell unterwegs ist und einen Auftrag hat :D Das macht einem das Leben manchmal wirklich leichter ... auch wenn man mal irgendwo herumläuft wo man eigentlich nichts verloren hat um eine andere Perspektive zu bekommen. Klingt komisch, ist aber so.



Ich habe lange überlegt ob es mir das Geld Wert ist aber ich bin absolut happy mit der Entscheidung es anzuschaffen und würde es definitiv wieder tun! Ich tendiere dazu mir meine Objektive neu zu kaufen aber dieses Objektiv kann man sicher auch billiger gebraucht bekommen. Die Verarbeitung ist genial und ich bin mir ziemlich sicher, dass es viele Jahre überleben wird wenn man etwas darauf achtet.


3 Kommentare:

  1. Hallo,
    habe das 24-70/2.8 ebenfalls an der D800 und bin ehrlich gesagt ausgesprochen enttäuscht. Die Bildschärfe ist vor allem in den Randbereichen deutlich schlechter als bei wesentlich günstigeren Linsen (z.B 24-85). Das Problem scheint am Objektiv zu liegen, an der D600 liefert es ähnlich schlechte Ergebnisse. Fazit: das 24-70/2.8 ist sein Geld auf keinen Wert

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    1. Hi,

      also ich würde in diesem Fall das Objektiv mal überprüfen lassen denn es hat nicht umsonst einen eigentlich makellosen Ruf. Das 24-70 ist wohl das Objektiv das bei den meisten professionellen Fotografen immer dabei ist und für mich ist es auch von Fixbrennweiten in Sachen Schärfe nur schwer zu schlagen.
      Ausreißer kann es aber natürlich immer geben und deshalb würde ich einen Vergleich mit einem anderen 24-70 vorschlagen.

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  2. Ich habe das 24-70 2.8 sowie das 70-200 2.8 II von Nikon ebenfalls an einer D610. Ich versuche mir seitdem einzureden, daß ich doch irgendwie eine Festbrennweite brauche... Es bleibt aber beim Einreden... Beide Objektive liefern an der D610/D600 absolute Festbrennweite Qualitäten...

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